Erhaltungszucht


Das Europäische Ex-Situ-Programm (EEP)

In zahlreichen Fällen ist die zumeist von Menschen verursachte Ausrottung von Tierarten bereits so weit fortgeschritten, dass nur noch kleine, kaum überlebensfähige Populationen in freier Wildbahn vorzufinden sind. Der Bestand solcher Tierarten könnte sich selbst bei Einhaltung strengster Schutzbestimmungen nicht mehr erholen und wäre ein für alle mal verloren. Denn ausgerottet sein heißt, für immer von der Erde verschwunden zu sein. Da können selbst die besten Genetiker nicht mehr helfen.

Um dies zu verhindern, riefen die Zoologischen Gärten bereits 1985 die Europäischen Erhaltungszuchtprogramme ins Leben. Diese haben zum Ziel, den Bestand bedrohter Tierarten durch koordinierte Haltung und Zucht in Zoologischen Gärten für die Nachwelt zu retten und die Tiere wenn möglich auch in noch intakten Lebensräumen wieder auszusiedeln. Dabei bilden alle noch vorhandenen Tiere in Zoologischen Gärten die Basis für die Nachzucht. Die Zoos sehen sich somit nicht mehr vorrangig als Besitzer ihrer Tiere, sondern als Verwalter und Bewahrer von Tieren. Tiergärten arbeiten eng zusammen, tauschen ihre Tiere nach Anweisung eines EEP-Koordinators untereinander aus und sorgen somit dafür, dass Inzucht vermieden wird und auch die Nachkommen genetisch fit bleiben.

Der Name "Ex Situ" weist darauf hin, dass die Haltung und Zucht außerhalb des eigentlichen Verbreitungsgebietes des Tieres stattfindet. Im Gegensatz dazu bezeichnen "In Situ Programme" Erhaltungszuchtprojekte im jeweiligen Lebensraum des Tieres.

Ein Beispiel aus dem Tiergarten Straubing ist das EEP für den Bali-Star. Der Nachwuchs aus Straubing lebt nun wieder in einem Nationalpark im Nordwesten der indonesischen Insel Bali. Weitere Beispiele für Tierarten, die wir im Rahmen der EEPs halten sind: Brillenpinguine, Lisztäffchen, Hyazintharas, Fischotter, Sibirische Tiger und Wisente u.a.. Bitte achten sie hierzu auch auf das EEP-LOGO an den Gehegeschildern.

 

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